Kassel. Im Rahmen des Fachtages "Zukunft der Jugendarbeit" am 30.09.2023 präsentierte das Institut für Missionarische Jugendarbeit der CVJM-Hochschule rund 90 Teilnehmenden vor Ort und via Stream die neuen Ergebnisse der Forschung. Die Studie beleuchtet die Veränderungen und Herausforderungen, denen sich die christliche Jugendarbeit in der heutigen Zeit stellen muss, und wirft einen Blick auf mögliche Lösungsansätze.
Eine zentrale Ausgangsthese der Studie ist, dass die Jugendarbeit im Wandel ist. Dieser Wandel ist nicht nur auf die Jugendphase selbst zurückzuführen, sondern auch auf gesellschaftliche Entwicklungen. Überall finden derzeit Zukunfts- und Visionsprozesse innerhalb der Jugendarbeit statt, um auf die geänderte Situation zu reagieren.
Für die Studie wurden 35 Expert*innen in Gruppen interviewt, um zentrale Herausforderungen und Lösungsansätze der Praxis zu identifizieren.
Mangelnde Attraktivität und ein negatives Kirchenbild sind große Herausforderungen
Die zentralen Ergebnisse der Studie zeigen, dass die mangelnde Attraktivität der christlichen Jugendarbeit ein drängendes Problem ist. Dies resultiert aus einem negativ konnotierten Bild von Kirche, internen Spannungen und festgefahrenen Strukturen. Externe Einflüsse wie der Druck zur Unterhaltung und die Konkurrenz mit anderen Angeboten verschärfen die Lage.
Die Digitalisierung eröffnet Chancen, erfordert jedoch Schulungen und Kompetenz. Der demographische Wandel und der Rückgang des christlichen Vorwissens bei Jugendlichen erfordern eine Neuausrichtung der Jugend-arbeit. Als Lösungsansätze werden verstärkte Aus-, Fort- und Weiterbildungen für Haupt- und Ehrenamtliche, die Stärkung von Hauptamtlichen, Beziehungsarbeit, die Förderung von Spiritualität und die Nutzung der Digitalisierung genannt.
Studie und Fachtag als Teil eines größeren Projektes
Die Studie als auch der Fachtag gehören zum mehrjährigen Projekt "Zukunft der Jugendarbeit" des Instituts für missionarische Jugendarbeit der CVJM-Hochschule. Mit dem Projekt "Zukunft der Jugendarbeit" soll ein Beitrag geleistet werden, christliche Jugendarbeit zukunftsfähig zu machen. Im Rahmen des Projektes wird einerseits durch wissenschaftliche Studien, Konferenzen und Publikationen die aktuelle Lage der christlichen Jugendarbeit in Deutschland reflektiert und dazu beigetragen, den Umbruch greifbarer zu machen.
Andererseits soll Material entwickelt werden, das Jugendarbeiten dabei unterstützt, den Wandel so zu gestalten, dass christliche Jugendarbeit alltagsrelevant für Jugendliche bleibt sowie die missionarischen Chancen der christlichen Jugendarbeit in einer sich verändernden Gesellschaft ausschöpfen. Dabei setzt das Institut auf überkonfessionelle Vernetzung im Bereich der Jugendarbeit. Unterstützt wird das Team der CVJM-Hochschule von einem Beirat mit Expert*innen und Leitenden aus der Jugendarbeitspraxis. Weitere Infos zum Projekt gibt es unter https://www.zukunft-jugendarbeit.de.
Wichtige Zukunftsthemen Teil des Fachtages
Neben der Vorstellung der Studienergebnisse beschäftigte sich der Fachtag, der in Kooperation mit den Wertestartern, Stiftung für christliche Wertbildung, stattfand, mit wichtigen Zukunftsthemen der Jugendarbeit. Neben drei inhaltlichen Schwerpunkten am Vormittag: Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Kommunikation des Evangeliums hatten die Teilnehmenden am Nachmittag die Möglichkeit, sich in verschiedenen Workshops mit Themen vertieft auseinanderzusetzen. So gab es die Möglichkeit, das Thema Young Leaders/Empowerment junger Mitarbeitenden, digitaler Mission oder aber was die christliche Jugendarbeit aus der Start-Up-Szene lernen kann, näher zu beleuchten und zu diskutieren.