Positionspapier des Landesjugendkonvents

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Am 9. Oktober 2019 fand in Halle (Saale) ein erschreckender und denkwürdiger Anschlag auf die jüdische Gemeinschaft statt. Anlässlich dieses Datums veröffentlicht der Landesjugendkonvent als Selbstvertretung der Evangelischen Jugend der EKM ein Positionspapier gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer schon länger bestehenden und anhaltenden gefahrvollen Entwicklung in unserer Gesellschaft.

Liebe Gemeindemitglieder und Mitarbeitende der EKM, liebe Jugendliche und Erwachsene,

Nächstenliebe verlangt Klarheit.

Unter diesem Leitsatz engagieren sich die EKM und auch die Evangelische Jugend seit vielen Jahren gegen Demokratie- und Fremdenfeindlichkeit, gegen Rassismus und Antisemitismus. Die Evangelische Jugend positioniert sich deutlich gegen alle Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.  

Wir lehnen jede Form von Gewalt ab, egal ob verbal oder körperlich. 

Wir rufen alle Mitglieder und Verbände der EKM sowie alle Instanzen der Gesellschaft - Politik, Jugendverbände, Vereine - dazu auf, sich weiterhin deutlich gegen jegliche Form der Diskriminierung zu positionieren, aktiv zu werden und auf diese Probleme aufmerksam zu machen. 

Wir möchten nicht, dass Menschen sich in unseren Reihen, Gemeinden, Dörfern, Städten und Ländern unerwünscht fühlen oder sogar wegen ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion, sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Vielfalt benachteiligt und ausgeschlossen werden. Gottes Schöpfung ist wunderbar bunt und vielfältig. Niemand darf diskriminiert werden!

Wir als Evangelische Jugend in Mitteldeutschland nehmen eine besorgniserregende Verschiebung der politischen Verhältnisse in den Bundesländern, in denen wir leben wahr. 

Und auch in unseren Gemeinden beobachten wir Menschenfeindlichkeit und Hass. Dies lässt sich für uns nicht mit christlicher Nächstenliebe vereinbaren und muss benannt werden.

Koalitionen der etablierten Mitte werden immer schwieriger zu bilden und aus heutiger Sicht für die Zukunft unwahrscheinlicher. Es beunruhigt uns zu sehen, wie sich die Gesellschaft immer weiter spaltet und rassistische, rechtspopulistische Parteien und Gruppierungen immer mehr Zuspruch erfahren. Wir lehnen eine Kooperation mit diesen ab und fordern die demokratischen Parteien zur Zusammenarbeit gegen solche Strömungen auf! 

Positioniert euch für Demokratie, Toleranz und Nächstenliebe.

Steht ein für eure Mitmenschen - eure Schwestern und Brüder!

Macht euch für sie stark! 

Nur gemeinsam können wir uns gegen Menschenfeind*innen
und Rechtspopulist*innen wehren.

Stellt Informationsmaterialien und Weiterbildungen gegen Rassismus, Antisemitismus
und Demokratiefeindlichkeit für eure Gemeindemitglieder bereit. 

Traut euch, öffentlich den Hetzer*innen Paroli zu bieten.


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