Vom 6. bis 8. März tagte die Frühjahrsvollversammlung des Landesjugendkonventes (LJK) der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) im evangelischen Bildungs- und Projektzentrum "Villa Jühling" in Halle-Dölau.
Den Schwerpunkt der Versammlung stellte der Antrittsbesuch von Landesbischof Friedrich Kramer am Samstag dar. In Vorbereitung darauf entwickelte das Plenum zunächst mögliche Ansätze für einen Neustart der Jugendarbeit in der EKM. Auf dieser Grundlage entstanden Fragen und Themen für das Gespräch mit dem Bischof. So wurde unter anderem debattiert, inwieweit ein selbstständiger Jugendverband in der EKM mit eigenem Stellenplan und Finanzhoheit einen Mehrwert bieten könnte und ob Jugendvertreter*innen im Gemeindekirchenrat schon vor dem 18. Geburtstag stimmberechtigt sein sollten. Dazu äußerte sich Landesbischof Kramer sehr offen. Er bekannte sich zudem zu einer guten Jugendarbeit in allen Teilen der Landeskirche. Diese werde dann möglich, wenn „man sie zum strukturellen Standard der Kirchenkreise macht“.
Ein intensives Gespräch ergab sich zudem aus einer Frage nach Glaubenshaltung und dem Christsein im Alltag. Der Landesbischof sprach den Delegierten aus dem Herzen, als er formulierte, dass sich seiner Verantwortung entzieht, wer gegen Spötter des Glaubens schweigt. Er ermunterte die jungen Vertreter*innen, auch öffentlich über ihre Überzeugungen im Glauben zu sprechen. "Ich habe mich über den Besuch von Landesbischof Kramer sehr gefreut.", meint Cedric Triebe aus dem Kirchenkreis Naumburg-Zeitz. "Er hat deutlich gemacht, dass ihm unsere Themen wichtig sind und dass er eine gute Jugendarbeit nicht dem Zufall überlassen möchte. Das kann uns Mut machen."
Neben dem Hauptthema standen noch weitere wichtige Punkte auf der Tagesordnung. So beschloss die Vollversammlung die Einbringung eines Antrags in den Vorstand des bejm, welcher durch das Jugendpolitische Team (JPT) erarbeitet wurde. Dieser beschäftigt sich mit der CO₂-Kompensation von Freizeit- und Bildungsmaßnahmen in den Jugendverbänden und dem bejm. Ein weiteres Thema war das Jugendfestival 2020, welches diesmal unter dem Motto "Heimathafen" vom
4. bis 6. September im Kloster Volkenroda stattfindet. Der Landesjugendkonvent beteiligt sich dort mit der Gestaltung des Sonntagsgottesdienstes. Auch über die im April anstehende Jugendsynode wurde informiert. Diese findet während der Landessynode statt und soll einen Austausch zwischen Synodalen und Jugenddelegierten der Kirchenkreise zum Thema "Generationengerechte Kirche" bewirken.
Eine allgemeine große Freude bereitete die bemerkenswerte Anzahl an neuen Delegierten. Insgesamt sieben neue Jugendliche werden in Zukunft die Arbeit des LJK bereichern. Weiterhin konnte wieder ein Gast aus der Evangelischen Jugend Bayern begrüßt werden.
Konstantin Quaas (Kirchenkreis Altenburger Land) wurde auf der Vollversammlung in den Vorstand des Landesjugendkonvents der EKM gewählt. Im Rahmen weiterer Wahlen wurde Charlotte Rieger (Kirchenkreis Halberstadt) zur Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in der Bundesrepublik Deutschland (aej) sowie Toni Lach (Kirchenkreis Mühlhausen) und Cedric Triebe (Kirchenkreis Naumburg-Zeitz) als Stellvertreter in den bund evangelischer jugend in mitteldeutschland delegiert. Justus Müller (Kirchenkreis Erfurt) erhielt weiterhin die Legitimation, sich bei der nächsten Sitzung der Jugendkammer des bejm um einen Vorstandsplatz zu bewerben. Wir wünschen viel Erfolg bei den herausfordernden, aber wichtigen Aufgaben.
Der Landesjugendkonvent tritt das nächste Mal zu seiner Herbstvollversammlung am 25. bis 27. September 2020 zusammen. Sie wird außer der Reihe in der Jugendkirche HERZSCHLAG in Nordhausen stattfinden. Dieses Projekt besteht seit 2012 und schafft einen Lebensraum für Jugendliche, den sie sich selbst gestalten. Dadurch können sie einen eigenen Ansatz für ihren Glauben finden und durch die Selbstorganisation wertvolle Kompetenzen erfahren.
Der Landesjugendkonvent ist die Mitgliedervertretung der Evangelischen Jugend der EKM auf landeskirchlicher Ebene. Er ist die Selbstvertretung der Evangelischen Jugend und hat sich als landeskirchliches und jugendverbandliches Gremium verschiedene Aufgaben und Ziele gesetzt, die er aus christlicher Überzeugung erfüllt. In ihm sind Basisgruppen, Junge Gemeinden, Kreisjugendkonvente und junge Christ*innen vertreten, die sich mit Wort und Werk für die Interessen von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Dies geschieht innerhalb der Landeskirche, dem Dachverband bejm oder gegenüber weltlichen Gremien, wie dem Landesjugendring Thüringen e.V. oder dem Kinder- und Jugendring Sachsen- Anhalt. Auch auf Bundesebene ist der LJK aktiv, so etwa innerhalb der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in der Bundesrepublik Deutschland (aej) und der Arbeitsgemeinschaft der Landesjugendvertretungen in der Bundesrepublik Deutschland (AGLJV).
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