Inge Mecke ist am Ostersonntag gestorben. Was für ein Datum?! Vielleicht genau das passende für eine christlich engagierte Frau wie Inge Mecke. Eine, die ihr Abitur in der DDR sausen lässt und lieber zu ihrem Glauben steht. Eine, die nach Lösungen sucht, wo es schwierig wird. Eine, die mit ihrer DDR-Schulbildung extra Englisch lernt, um bei einem Ökumenebesuch auch verstehen zu können. Eine, die ihr Friedensengagement ernst meint und dafür Konsequenzen von sich und ihrer Kirche erwartet. Es steckt soviel Österliches in ihrem Leben. Möge unser Erlöser sie aufnehmen in seinen himmlischen
Frieden.
Inge Mecke ist 1936 in Gerbstedt zur Welt gekommen. Das staatlich verhinderte Abitur ließ sie den Weg einer kirchlichen Ausbildung einschlagen.
In den 70er Jahren kam sie in das damalige Jugendpfarramt der Kirchenprovinz Sachsen am Dräseckeplatz in Magdeburg. Dort wohnte und arbeitete sie, sah LandesjugendpfarrerInnen kommen und gehen. Und dort blieb sie bis zu ihrem Ruhestand 1996. Eigentlich war sie nur die Buchhalterin in einer kirchlichen Einrichtung, aber viele Aktive der Evangelischen Jugend erinnern sich an sie als Herz und als 2.Hirnhälfte der Evangelischen Jugend. Oder denken liebevoll und dankbar an sie als „Mutter der Jugendmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Ehemalige der Evangelischen Jugendarbeit sprechen einhellig voller Hochachtung von ihrem großen Wissen („ein Lexikon der Ev. Jugendarbeit), von ihrer Verlässlichkeit und Bescheidenheit. Aber eines fällt ganz besonders auf. Immer wieder fällt ein Wort in Zusammenhang mit Inge Mecke: Corrymeela!
Sie durfte als Teil einer Delegation der KPS in den 80er Jahren diese Kommunität in Irland besuchen und war tief beeindruckt. Sie erlebte dort, wie sich Menschen unterschiedlichen Alters und verschiedener Konfession für die Heilung der sozialen, religiösen und politischen Spaltungen in Nordirland und ebenso weltweit engagierten. Das beeinflusste sie in ihrem friedensethischen Denken, davon erzählte sie mit ganzem Herzen. „Sie war ein Vorbild und sie hat für die kirchliche Jugendarbeit gelebt." erinnern sich ehemalige Kolleginnen und Kollegen. Kann es eine schönere Erinnerung geben an ein prägendes Gesicht und große Freundin der Evangelischen Jugend?
Die Beisetzung findet am 25. April, 11.00 Uhr auf dem Friedhof Olvenstedt statt.