5.2. Potential- und Risikoanalyse

Die Potential- und Risikoanalyse bildet das Fundament eines jeden Schutzkonzeptes. Anhand ihrer Ergebnisse kann festgelegt werden, welche Bausteine für den eigenen Bereich notwendig sind und in welcher Weise sie an besondere Begebenheiten angepasst werden müssen. In Verbänden, Vereinen, Kirchenkreisen und Einrichtungen sollte eine Arbeitsgruppe für den Prozess der Erarbeitung gebildet werden.

Die Potentialanalyse dient der Verstetigung gelungener Bedingungen und ihrer Weiterentwicklung (Hilfefragen: Was funktioniert gut? Was ist gelungen?). Die Risikoanalyse deckt identifizierte Risiken auf, Situationen, die ungute Gefühle erzeugen, bei denen Lücken sichtbar werden oder eindeutige Antworten nicht gegeben werden können. Zur Analyse nutzen wir eine Potential- und Risikoanalyse mit einem Punktesystem, die sich in der Anlage 1 - Potential und Risiikoanalyse befindet.

Die Leitfragen dienen dabei zur Orientierung. Die Inhalte müssen den Gegebenheiten vor Ort angepasst werden; ggf. sind Punkte zu ergänzen oder zu streichen.
Aus der Anlage 1 - Potential und Risiikoanalyse muss für jeden konkreten Arbeitsbereich bzw. jede Arbeitssituation das entsprechend Zutreffende genutzt und durch Ergänzungen eine konkrete Anpassung vorgenommen werden.

Ziel: Nach §6 KGSG täter*innenfreundliche Umgebungen und Settings vermeiden und strukturelle Maßnahmen zur Prävention verstetigen. Begünstigend für täter*innenunfreundliche Umgebungen sind mehrere Mitarbeitende vor Ort, einsehbare Räume, keine dunklen Ecken oder abgetrennte, schlecht erreichbare Orte, Diversität in den Gruppen, Thematisierung mit Mitarbeitenden und Teilnehmenden. Durch die Risikoanalyse wird klar, an welchen Stellen nachzubessern ist. Diese Analyse soll mit allen beteiligten Mitarbeiter*innen durchgeführt werden. Auch Evaluationen bei Teilnehmenden helfen bei der Klärung von Potentialen und Risiken.

 

Musterkonzept:
Wir sichern zu, in unseren Angeboten eine täter*innenunfreundliche Umgebung zu schaffen. Dazu gehört die intensive Auseinandersetzung mit:
  • physischen Räumen, also den Arbeitsorten, der räumlichen Umgebung,
  • strukturellen Räumen, also den Arbeitssettings, der Teilnehmendenstruktur wie auch der Mitarbeitendensituation
  • den Kommunikationsräumen (Gesprächsverhalten, Beschwerdemöglichkeiten, Partizipationsmöglichkeiten)
  • den virtuellen Räumen (social media, Netzwerke, Plattformen, Gruppen)
  • Maßnahme-/ Angebotskonzepten, die wiederkehrend sind.

 

Die Potential- und Risikoanalyse befindet sich hier.